Inhalt

Einleitung

In unserer Gruppe diskutieren wir immer wieder über Medikamente. Wir machen individuell sehr unterschiedliche Erfahrungen mit unseren Medikamenten. Unabhängig von Kontraindikationen, welche im Einzelfall von vorne herein zu einem Anwendungsausschluss führen, wirken die gleichen Medikamente bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger. Es zeigen sich auch sehr unterschiedliche Nebenwirkungsprofile. Auf dieser Seite finden Sie die sogenannten Antiglaukomatosa (Augentropfen zur Behandlung des Augeninnendrucks bei vorliegen eines Glaukoms oder dem Risiko an einem Glaukom erkranken zu können). Grundsätzlich sind, bei einer Langzeitbehandlung, Augentropfen in Einzeldosisbehältnissen ohne Konservierungsstoffe (oft mit „EDO“ oder „sine“ etikettiert) vorzuziehen und dadurch verbessert sich eventuell auch die Anwendungstreue (Compliance bzw. Adherence). Allergische Reaktionen können aber auch von anderen Inhaltsstoffen inklusive des Wirkstoffes ausgelöst werden, sind also nicht immer auf das Konservierungsmittel zurückzuführen. Antiglaukomatosa besitzen möglicherweise das Potenzial eine Linsentrübung (Katarakt bzw. Grauer Star) zu beschleunigen.

In der Auflistung sind die Medikamente übergeordnet nach Wirkstoffklassen sortiert. Untergeordnet finden sich die einzelnen Wirkstoffe die, in der jeweiligen Klasse, derzeit zu Verfügung stehen. Die darauffolgende Aufzählung der Handelsnamen der Medikamente enthält ausdrücklich keine Bewertung oder Empfehlung und stellt auch keine Aufforderung zum Kauf dar. Die Kombinationspräparate (mehrere Wirkstoffe in einer Lösung) sind im Anschluss separat aufgelistet. Im Laufe der Zeit sind die Patente für einzelne Wirkstoffe abgelaufen, woraufhin Generika auf dem Arzneimittelmarkt erschienen sind. Diese enthalten denselben Wirkstoff, wie das Originalpräparat, aber die weitere Zusammensetzung kann davon abweichen. Dies wiederum kann dazu führen, dass sich Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil, im Vergleich zum Originalpräparat, bei einzelnen Anwendern, unterscheiden. Generika bekommen schneller eine Marktzulassung, weil sie weniger geprüft werden, als das Originalpräparat. Über die Links gelangen Sie zu den Informationen, welche der Hersteller des jeweiligen Medikamentes zur Verfügung stellt. Wenn der Hersteller, für Anwender, keine Informationen bereitstellt, dann vermerken wir das ausdrücklich, versuchen aber die Fachinformationen oder Gebrauchsinformationen (Beipackzettel) über Dritte (nur als .pdf mit Herstellerbezug) zu verlinken, sofern möglich. Wir gehen aber auch den Weg über das Ausland, deshalb verbergen sich hinter den Links nicht selten Informationen in englischer Sprache. Wir halten diese Praxis (Informationssperre für Patienten) der Hersteller für inakzeptabel, aber wir stehen auch in der Verantwortung den Nutzern unserer Seite gegenüber, so dass wir diese Hersteller hier leider nicht übergehen können. Wir zählen nur solche Präparate auf, welche eine Verordnungshäufigkeit von mindesten 1 Millionen Tagesdosen im Jahr 2017 in Deutschland hatten (Erläuterung s.u.), es sei denn, sie sind wirkstoffspezifisch einzigartig. Die Augentropfen gibt es teilweise in unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen, die von uns nicht explizit einzeln aufgezählt werden, wir erwähnen aber eine konservierungsmittelfreie Variante, sofern vorhanden. Bitte prüfen Sie daher, bei den Informationen, ob es sich um genau das Produkt handelt, welches Sie verwenden. Die Generika sind i.d.R. kostengünstiger und Laufen deshalb in der Tendenz den Originalpräparaten immer mehr den Rang ab.

Welche Antiglaukomatosa Sie verwenden sollten ist abhängig von vielen Faktoren, primär von der Art des Glaukoms an dem Sie erkrankt sind und dem Stadium in dem sich Ihr Glaukom befindet, aber auch von anderen Erkrankungen die Sie haben. Natürlich macht es keinen Sinn Augentropfen zu nehmen, die bei Ihnen keine Wirkung zeigen, deshalb sollte vor einer Anwendung von Augentropfen ein sogenanntes Leerprofil (Druckkurve erstellt aus mehreren Messungen an einem Tag und eventuell mit Wiederholungen an anderen Tagen ohne die Gabe von Augentropfen) erhoben werden. Häufig ist eine zeitintensive Testphase notwendig, um die geeigneten Medikamente zu finden. Ob in diesem Zusammenhang ein stationärer Aufenthalt Sinn macht, welcher in der Regel einen Umfang von 2 Nächten bzw. 3 Tagen hat, bei dem jeden Tag ein anderes Medikament getestet wird und nebenbei weitere Untersuchungen an den Augen stattfinden, abgesehen von diversen anderen Einflussfaktoren auf den Patienten und die Augendruckmessungen, ist unserer Einschätzung nach kritisch zu hinterfragen. Manchmal macht es Sinn, die Tropfen erst an einem Auge zu applizieren und das andere Auge als Kontrolle zu verwenden. In welcher Reihenfolge und mit welcher Intensität die Medikamente getestet werden sollten ist unbestimmt und kann somit von Ihrem Augenarzt gemeinsam mit Ihnen individuell festgelegt werden, jedoch existieren Leitlinien, welche als Orientierung herangezogen werden können. Für Deutschland sind das vor allem die der Deutschen Ophtalmologischen Gesellschaft (DOG) und der European Glaucoma Society (EGS), aber auch andere, die zum Teil auch in deutscher Übersetzung erhältlich sind, wie z.B. die der American Academy of Ophtalmology (AAO) oder des National Institute for Health and Care Excellence (NICE), können dabei helfen eine Vorgehensweise zu finden. Diese Leitlinien liefern in ihrer Gesamtheit noch viel mehr, als den hier betrachteten Aspekt der Tropfentherapie.

Nach Anwendung der Tropfen soll man die Augen für mehrere Minuten schließen, ohne zu blinzeln. Alternativ kann man auch die sogenannten Tränenpünktchen am inneren (nasalen) Bereich des Auges, für mehrere Minuten, abdrücken. Die beiden beschriebenen Maßnahmen sollten gleichwertig sein.

Bitte beachten Sie, dass die Eigenschaften der Hornhaut Einfluss auf die Augendruckmesswerte haben kann, was indirekt bei der Medikamentenauswahl berücksichtigt werden sollte (Stichwort: Zieldruckerreichung).

Beta-Adrenozeptor-Antagonisten (Beta-Rezeptorenblocker)

Betablocker reduzieren die Produktion des Kammerwassers.

Diese Wirkstoffgruppe dominierte über viele Jahre, vor allem mit dem Standardwirkstoff Timolol, welcher auch in klinischen Studien am besten untersucht ist. Im Laufe der Zeit sind andere Wirkstoffe auf den Markt gekommen, aber keiner hat sich dem Timolol gegenüber als überlegen erwiesen. In der Literatur finden sich aber auch Hinweise, dass es für bestimmte Patienten Sinn machen kann bewußt einen anderen Betablocker zu verwenden, wenn nicht nur die Drucksenkung im Vordergrund steht. Von Timolol gibt es mittlerweile viele kostengünstige Generika, wobei diese Wirkstoffgruppe sowieso schon einen Preisvorteil gegenüber den anderen besitzt. Neben lokalen Nebenwirkungen, wie z.B. das Trockene Auge, können auch systemische auftreten, daher sind Betablocker vor allem für Asthmatiker (Asthma bronchiale) und Menschen mit langsamem Puls (Bradykardie) oder bestimmten Herzerkrankungen (AV-Block bzw. AV-Überleitungsstörung) eher kontraindiziert. Der Wirkstoff wird normalerweise zweimal täglich getropft. Das Präparat „Betamann“ mit dem Wirkstoff Metripranol ist nicht mehr im Handel.

  • BETAXOLOL (Betoptima) Alcon/Novartis stellt keine Informationen zur Verfügung
  • CARTEOLOL (Arteoptic) Théa Pharma stellt keine Informationen zur Verfügung
  • LEVOBUNOLOL (Vistagan Liquifilm/Vistagan Liquifilm O.K.) Allergan stellt keine Informationen zur Verfügung
  • TIMOLOL (Timo-Comod, TimoHEXAL, Timo Vision, Timomann/Timo EDO, Tim-Ophtal/Tim-Ophtal sine, Timolol-1 A Pharma, Timo-Stulln/Timo-Stulln UD) Ursapharm, OmniVision, Dr. Winzer Pharma und Pharma Stulln stellen keine Informationen zur Verfügung
    (Timo-Comod, Timo EDO, Timo-Stulln UD und Tim-Ophtal sine sind konservierungsmittelfrei)

Carboanhydrasehemmer

Carboanhydrasehemmer reduzieren die Produktion des Kammerwassers.

  • AZETAZOLAMID (Diamox, Glaupax, Acemit) Mercury Pharmaceuticals, OmniVision und medphano stellen keine Informationen zur Verfügung
    (Einziger Wirkstoff in Tablettenform, der innerlich angewendet wird und daher systemisch wirkt, also auf den ganzen Körper und nicht nur auf das Auge. Die Zellen nehmen weniger Wasser auf, es wird vermehrt Kalium ausgeschieden und somit die Kammerwasserproduktion gedrosselt. Angewendet wird er nur noch bei akuten Anfällen und in anderen kurzfristigen Therapien, denn er hat ein ausgeprägtes Nebenwirkungsprofil.)
  • BRINZOLAMID (Azopt, Brinzo-Vision, Brinzolamid HEXAL, Brinzolamid AL) OmniVision und Aliud Pharma stellen keine Informationen zur Verfügung
    (Der Wirkstoff wird in das Auge getropft, gelangt aber mit dem abfließenden Kammerwasser und den Tränen auch in den Blutkreislauf, weshalb er ähnliche Nebenwirkungen haben kann, wie das äußerlich angewandte Azetazolamid. Es handelt sich um eine Suspension (Fest-Flüssig-Gemisch), wodurch die Sicht vorübergehend eingeschränkt wird. Als Monotherapie ist er 2-mal täglich anzuwenden. Er soll weniger lokale Beschwerden verursachen als Dorzolamid. Es ist keine konservierungsmittelfreie Variante verfügbar. Azopt ist der am häufigsten verschriebene Carboanhydrasehemmer.)
  • DORZOLAMID (Trusopt, Trusopt-S, Dorzo-Vision, Dorzo-Vision sine ,Dorzolamid AL, Dorzolamid Hormosan, Dorzolamid-1 A Pharma) OmniVision, Sagten, Aliud Pharma und Hormosan Pharma stellen keine Informationen zur Verfügung
    (Alternative zu Brinzolamid, wird aber in Monotherapie 3-mal täglich angewendet. Ihm wird nachgesagt, die Durchblutung im Sehnerv zu fördern.)

Prostaglandin(F2Alpha)-Analoga (Prostaglandinderivate)

Prostaglandinderivate verbessern insbesondere den nichtkonventionellen (uveo-skleralen) Abflussweg des Kammerwassers.

Diese Medikamentengruppe ist inzwischen die führende in der medikamentösen Glaukomtherapie. Die Wirksamkeit innerhalb dieser Wirkstoffgruppe sollte als gleichwertig angesehen werden (Uusitalo et al. 2010). Die Substanzen können zu einem verstärkten Wimpernwachstum führen. Bei längerer Anwendung kann sich zudem die Regenbogenhaut (Iris) durch Pigmentierung verdunkeln (Änderung der Augenfarbe). Diese Medikamente sollen das Fettgewebe um den Augapfel reduzieren, womit diese tiefer in die Augenhöhle absinken. Es wurde in Einzelfällen von einer Reaktivierung einer Herpes-simplex-Infektion berichtet, weshalb Patienten, welche in der Vergangenheit eine solche hatten, besser nicht mit Prostaglandinen behandelt werden sollten (Hoste et al. 2011). Sie müssen nur 1-mal täglich getropft werden.

  • BIMATOPROST (Lumigan/Lumigan UD)
    (LUMIGAN ist in der Dosierung 0,3 mg/ml ohne Konservierungsmittel im Einzeldosisbehältnis (UD/Unit-Dose oder EDO/Ein-Dosis-Ophtiole) erhältlich und in der Wirkstoffkonzentration 0,1 mg/ml mit Benzalkoniumchlorid (BAK) in Flaschenform.)
  • LATANOPROST (Xalatan, Latanoprost Pfizer, Latanoprost AL, Latanoprost Pfizer, Latanoprost-1 A Pharma, Latanoprost HEXAL, Latano Vision, Latanoprost STADA, Latano Q, Monoprost) Théa Pharma, Aluid Pharma, OmniVision und Juta Pharma stellen keine Informationen zur Verfügung
    (Xalatan ist das erste Präparat dieser Gruppe, welches 1997 seine Zulassung erhalten hat. Seit 2014 ist es durch eine veränderte Rezeptur thermisch stabil, aber möglicherweise schlechter verträglich. Nachdem das Patent in 2013 ausgelaufen ist, gibt es neben einem Auto-Generikum des Xalatans, welches die Zusammensetzung vor 2014 hat, viele andere Generika. Monoprost ist das einzige Präparat mit dem Wirkstoff Latanoprost, das ohne Konservierungsmittel auskommt. Latanoprost ist neben Timolol der am häufigsten verordnete Wirkstoff in der aktuellen Glaukomtherapie.)
  • TRAVOPROST (Travatan) Alcon/Novartis stellt keine Informationen zur Verfügung
    (enthält das möglicherweise verträglichere Konservierungsmittel Poliquad)
  • TAFLUPROST (Taflotan, Taflotan sine) Santen stellt keine Informationen zur Verfügung (Taflotan ist thermisch instabil. Der Kühlschrank sollte einen Innentemperatur unter 8 Grad Celsius haben, denn bei höheren Temperaturen zerfällt der Wirkstoff im Laufe der Zeit.)

Parasympathomimetika (Cholinergika)

Parasympathomimetika verbessern den Abfluss des Kammerwassers.

Früher war dieser Wirkstoff ein Standard, bevor immer mehr Alternativwirkstoffe gefunden wurden. Wegen unerwünschter Wirkungen verlieren die Cholinergika immer mehr an Bedeutung. Sie müssen bis zu 4-mal täglich getropft werden. Sie sollen die Entstehung von Katarakt (Grauer Star) fördern. Parasympathomimetika (wirken auf den Parasympathikus) verbessern den Abfluss des Kammerwassers über die Aktivierung der Ziliarmuskeln am Kammerwinkel. Dadurch wird der Kammerwinkel geweitet, sodass das Kammerwasser besser abfließen kann. Gleichzeitig kommt es zu einer Verengung (Miosis) der Pupille, was zu Sehstörungen und Spasmen führen kann. Jüngere Patienten werden durch akkommodative Myopie (Kurzsichtigkeit) und ältere Patienten mit Linsentrübungen stärker belastet.

  • PILOCARPIN (Pilomann, Spersacarpin) OmniVision stellt keine Informationen zur Verfügung
    (Pilomann enthält das Konservierungsmittel Cetrimid)

Alpha(2)-Sympathomimetika

Alpha(2)-Sympathomimetika bewirken ein Zusammenziehen (Konstriktion) des Linsenmuskels. Dadurch erweitert sich der Schlemmsche Kanal und das Kammerwasser kann besser abfließen.

Sympathomimetika sind dem Hormon Adrenalin ähnliche Wirkstoffe, die auf den Symphatikus wirken und am Auge zu einer verbesserten Abflussmöglichkeit und zu einer Verengung der Blutgefäße führen. Bestimmte Substanzen reduzieren auch die Kammerwasserproduktion. Sie können einen Blutdruckabfall erzeugen, sowie den Herzschlag verlangsamen und somit sogar zur Ruhigstellung führen (Sedation). Sie sollten nicht verwendet werden bei niedrigem Blutdruck, bei langsamem Puls, bei Arteriosklerose oder bei Störungen der Herzerregungsleitung.

  • CLONIDIN (Clonid-Ophtal sine) Dr. Winzer Pharma stellt keine Informationen zur Verfügung
  • APRACLONIDIN (Iopidine) Alcon/Novartis stellt keine Informationen zur Verfügung
    (nur kurzzeitige und zusätzliche Anwendung bei erreichter Therapiehöchstdosis, um eine Laserbehandlung oder Glaukom-OP hinauszuzögern)
  • BRIMONIDIN (Alphagan, Brimozept, Brimonidin AL, Brimonidin STADA, Brimo-vision) Allergan, mibe Arzneimittel, Aliud Pharma und OmniVision stellen keine Informationen zur Verfügung
    (Es hat eine höhere Selektivität als Clonidin. Brimonidin soll neuroprotektiv wirken, also die Sehnervenzellen schützen und vor allem bei niedrigem Augendruck (Normaldruckglaukom) der Progression besser entgegenwirken, als andere Wirkstoffe. Hinweis: Alphagan P (USA-Import) ohne Benzalkoniumchlorid, aber mit dem möglicherweise besser verträglichen Konservierungsmittel Purite, ist nur in internationalen Apotheken erhältlich)

Kombinationen: Betablocker + Prostaglandin

  • TIMOLOL + LATANOPROST (Xalacom, Tavu, LatanoTim-Vision) OmniVision stellt keine Informationen zur Verfügung
  • TIMOLOL + TRAVOPROST (DuoTrav) Alcon stellt keine Informationen zur Verfügung
    (enthält das Konservierungsmittel Poliquad)
  • TIMOLOL + BIMATOPROST (Ganfort/Ganfort UD) Allergan stellt keine Informationen zur Verfügung

Kombinationen: Betablocker + andere Substanz

  • TIMOLOL + PILOCARPIN (TP-Ophtal, Fotil/Fotil sine) Santen stellt keine Informationen zur Verfügung
  • TIMOLOL + BRIMONIDIN (Combigan) Allergan stellt keine Informationen zur Verfügung (Combigan)
  • TIMOLOL + DORZOLAMID (Cosopt-S, Dorzocomp-Vision sine, Dorzolamid AL comp.) OmniVision, Santen und Aliud Pharma stellen keine Informationen zur Verfügung
  • TIMOLOL + BRINZOLAMID (Azarga) Alcon/Novartis stellt keine Informationen zur Verfügung

Fotil sine und Cosopt-S enthalten kein Konservierungsmittel.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Anwendung eines Kombinationspräparates wahrscheinlich vorteilhafter ist, als die separate Zuführung der Wirkstoffe (z.B. weniger Konservierungsmittel). Es ist zu bezweifeln, ob die Gabe von 2 Kombinationen Sinn macht.

Kombinationen: Carboanhydrasehemmer + Alpha(2)-Sympathomimetika

  • BRIMONIDIN + BRINZOLAMID (Simbrinza) Alcon/Novartis stellt keine Informationen zur Verfügung

Arzneiverordnungs-Report 2016

Verbrauchszahlen werden in Millionen Tagesdosen angegeben. Die Tagesdosen beziehen sich  auf zwei Augen und wenn Einzeldosisbehältnisse verwendet, dann wurde eine EDO pro Tag angesetzt, auch wenn, laut Beipackzettel, für jede Anwendung eine neue Ophtiole geöffnet werden sollte. Die Gesamtmenge der Glaukommittelverordnungen betrug 511 Millionen Tagesdosen, womit man auf eine medikamentös behandelte Anzahl von ca. 1,4 Millionen Patienten schließen kann. Die erste Spalte enthält die Wirkstoffgruppen, die dritte Spalte enthält den am häufigsten verschriebenen Wirkstoff der jeweiligen Gruppe.

Prostaglandinanaloga                 

227 

Latanoprost: 88,6

Carboanhydrasehemmer            

132  

Brinzolamid: 37,5

Betarezeptorenblocker               

102  

Timolol: 92

Alpha(2)-Sympathomimetika    

47    

Brimonidin: 20,5

Cholinergika

 

verlieren immer mehr an Bedeutung

Diese Daten sind für Deutschland erfasst. In anderen europäischen Ländern und besonders außerhalb Europas, finden sich z.T. sehr stark abweichende Daten (z.B. andere Präferenzen bei der Verordnung).

Stand: Anfang 2017